12.12.07

8. Tag - schneebedeckte Berge begrüßen uns zum Sonnenaufgang

Ich habe eine anstrengende Nacht gehabt. Solange ich ruhig liege hatte ich keine Schmerzen, aber wenn ich mich mal drehen wollte, wurde ich durch den Schmerz munter. Die Beugefähigkeit ist recht stark eingeschränkt. Da wird der Besuch einer Toilette auf der es keine Toibecken gibt, sondern nur so ein Loch im Boden, zu einer anstrengenden Tortur. Treppen runtergehen ist bei höheren Stufen nur mit dem einen Bein möglich. Das wird ein harter Tag für mich....

Wir werden von den Dorfbewohnern herzlich verabschiedet. Traditionsgemäß wird die Stirn mit einigen Reiskörnern beklebt, es werden Blumen hinter das Ohr gesteckt und ein weißes Tuch um den Hals gelegt. Es wird gescherzt und gelacht und man wünscht uns viel Glück auf den Weg.
Ich werde für heute von meinem Tagesrucksack befreit. Einer der Sherpas wird ihn zusätzlich zu seinem eigenen Gepäck tragen. Die Trekkingstöcke sind meine große Stütze. Der Weg bergab durch den Wald ist steil, erdig-rutschig und viele Steinstufen muss ich runter. Ich bin langsam, aber die Gruppe wartet an kleinen Rastplätzen.

Schon mittags sind wir im Quartier in Khudi (790 ü.NN). Nach einem guten Essen wird die durchgeschwitzte Wäsche durchgespült und zum Trocknen aufgehängt. Ein kurzes Bad im hier schon recht kalten Wasser erfrischt. Wir legen die Beine hoch und erholen uns. Bevor uns die Langeweile einholt, gehen wir ein Stück durch den Ort. Der Fluß Marsyandgi macht einen unheimlichen Lärm. Es rauscht ununterbrochen. Dafür hört man die Hunde des nachts nicht bellen und das Schnarchen aus dem Nachbarzimmer ist auch nicht mehr zu hören.
Ich bemerke, das mein Knie auf Bewegung gut reagiert. Unangenehm ist, wenn ich eine Weile gesessen habe und dann aufstehen will und dazu das Bein strecken oder beugen will. Dann ist es richtig aua. Die Bandage wird für die nächsten Tage mein ständiger stützender Begleiter, genau wie die Trekkingstöcke. Übrigens hatte ich sogar etwas Muskelkater in den Armen und der Brustmuskulatur.

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