14.12.07

11. Tag - von Tal nach Bagarchap
So wie der vorige Tage aufgehört hat, fängt der neue an. Mit einem super Frühstück mit Nepalibrot und Mangomarmelade (das war einzigartig!) wurden auch die hungrigsten Mäuler gestopft.
Noch vor dem Losgehen können wir den Kangurugipfel in aller Ruhe betrachten. 450 HM sind heute zu überwinden. Im engen Tal geht es mal rechts, mal links des Flusses entlang. Einige Wasserläufe, die über uns eher Wasserfälle sind, müssen überquert werden. Nicht immer gibt es da Brücken. Aber die Einheimischen haben Steine als Trittmöglichkeit hingelegt und so bleiben die Füße trocken.

Unterwegs können wir zum ersten Mal einen der Annapurnagipfel, den Annapurna II ein 7000er, zwischen den Wolken bewundern.
Kurz vor unserem Ziel wird der schmale Weg zur Straße. Doch Autos können hier nicht fahren, denn abgerutschte Hänge machen die Straße für sie unpassierbar. Da es heute eine kurze Etappe ist, erreichen wir Bagarchap (2160 m ü.NN) schon kurz nach 12 Uhr.

Dieser Ort wurde vor ca 12 Jahren durch eine Schlamm- und Gerölllawine fast vollständig zerstört. Viele Menschen haben damals ihr Leben verloren. Die überlebenden Einwohner haben ihre Häuser wieder aufgebaut. Neben der noch heute zu erkennenden Bahn der Verwüstung. Ein Gedenkstein mit Namen erinnert an die Katastrophe.
Nach einem kleinen Mittagessen ist heute Waschtag. Ein paar Socken und Shirts sind "etwas stinkig" und brauchen Wasser und Seife. Als alles auf der Leine hängt machen wir einen Rundgang durch den Ort und finden wie so oft interessante Motive für das Fotoalbum.

Ein kleiner bunt bemalter Tempel mit vielen Gebetsmühlen steht am Ortsrand. Es ziehen immer mehr Wolken auf und es wird deutlich kühler. Wieder zurück in der Lodge wasche ich noch schnell meine Haare mit dem letzten solargewärmten Wasser. Wenig später hören wir Frauen singen. Neugierig wie wir sind, wird geschaut und dann natürlich gefragt: Warum? Wieso? Wofür? Die Antwort: Gesammelt wird für einen Tempel bzw. Schutzheiligen. Für uns Touris legen sich die Frauen richtig ins Zeug und tanzen und singen. Dafür kann man dann schon mal ein paar Rupie opfern. Dafür gibt es dann Blumen hinters Ohr gesteckt.

Aber nicht nur die Touristen spenden, die Frauen ziehen durch das ganze Dorf und am nächsten Tag sehen wir sie im nächsten Ort.
Zum Abendbrot koste ich Yakfleisch. Etwas zäh, aber wie ist unser Spruch: "Essen kann man es."

1 Kommentar:

Peter Mosch hat gesagt…

Ich bin sehr beeindruckt....nicht nur von Deinen Abenteuer, sondern auch von der wunderbaren Bericht Erstattung...Werde Deine Reise weiter verfolgen....
herzlichen Gruß Pit